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Wir planen für 2024 wieder eine Veloferienwoche durchzuführen. Für die Reservation der benötigten Zimmer brauchen wir Eure Meldung für Interesse an Teilnahme, bis 30.11.2023.
Auskunft oder Anmeldung bei Kurt Kaiser, kkaiser@intergga.ch oder 076 398 08 01 (SMS/WhatsApp).
Von Hanspeter Brack
so präsentierten sich meine Treter am Sonntagmorgen nach dem Abtrocknen. Leider aber nicht aus dem sonnigen Hawai sondern von den nassen Strassen des Markgräfler Landes. Meinen drei Mitstreitern André, Ed und Martin dürfte es auch nicht besser ergangen sein, zumal sie mutig auf Überschuhe verzichteten.
11.11. 11 Uhr 11 ennet der Grenze Beginn der fünften Jahreszeit. Traditionell beginnt an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit bei unseren nördlichen Nachbarn die Faschingszeit mit der Erstürmung der Ratshäuser. Davon war nach unserem Start um 13.00 Uhr weder etwas zu hören noch zu sehen. Offenbar waren sämtliche Regierungssitze geentert und alle Krawatten abgeschnitten.
Wettermässig war es ein Pokerspiel welches gerade so aufging. Die diversen Regenradare waren sich nicht so ganz einig, die Tendenz versprach aber doch ein regenfreies Fenster am Nachmittag. Bereits in Haltingen wusste man nichts von diesem Versprechen, es schüttete wie aus Kübeln. Gut hatten wir bereits die Winzergenossenschaft erreicht deren Vordach uns Schutz bot. Zu allem Überfluss schien uns, bei einem Blick Richtung Riedlingen, die Sonne auch noch frech auszulachen. Der Regenguss war glücklicherweise bald vorüber hinterliess aber «saichnassi Stroose».
Dem zum Trotz wagten wir die Fortsetzung der «Samschtigstour» und wurden auf dem Weg nach Riedlingen tatsächlich, zeitweise, sogar mit Sonnenschein belohnt. Da der Blick nach links sich in den unendlichen Weiten von Grau in Grau verlor hielt sich die Freude in Grenzen. Immerhin keimte die Hoffnung auf wenigstens weiterhin von oben nicht benetzt zu werden. Im diese Chance zu vergrössern bogen wir schon Eingangs Riedlingen in die kurze Steigung nach Tannenkirch ein und bogen auf Höhe der Kalten Herberge bereits wieder auf den Rückweg ein. Welmlingen, Efringen, Eimeldingen ohne Halt lautete die Ansage. Obwohl es immer dunkler wurde hatten wir weiterhin nur mit der Strassennässe zu kämpfen und erreichten den Ausgangspunkt bis auf die Füsse, doch einigermassen trocken, wen auch, durch einen Strich der linke und rechte Körperhälfte trennte, deutlich gezeichnet. Zu Hause gleich noch das Velo mit dem Gartenschlauch abspritzen und ab unter die Dusche. Schön war es irgendwie trotzdem.
Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Tannenkirch - Welmlingen - Efringen - Eimeldingen – Riehen / 47 Km / 215 Hm
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer und Urs Zwahlen
Eigentlich war für diesen Samstag die Abschlusstour geplant gewesen. Und eigentlich hätte man Diese auch durchführen können. Aber eigentlich sah die die Wetterprognose noch am Donnerstagmorgen mit einer Niederschlagswahrscheinlichkeit von >80% gar nicht nach Durchführbarkeit aus.
Nun hatten wir das Problem für 25-30 Personen, im gut besuchten Kickerhüttle Degerfelden, reserviert gehabt zu haben und deshalb gezwungen waren rechtzeitig abzusagen um nicht unnötig Plätze zu blockieren. Im Nachhinein ist man immer schlauer und die Stimmen die dann sagen die Absage sei zu früh gewesen lassen meist auch nicht lange auf sich warten. Andererseits, wären wir mit einer Handvoll schmutztriefenden Fahrern dagestanden hätten wir uns wohl kaum viele Freunde gemacht. Dumm gelaufen.
Als am Freitagmorgen für Samstag plötzlich doch die Hoffnung auf Sonne angesagt war, stand wenigstens einer normalen «Samschtigstour» nichts mehr im Wege und so war meine erste Tat nach dem Aufstehen das publizieren der Tour. So ganz normal wurde die Tour dank André dann doch nicht, dazu aber später. Wohl um zu zeigen, dass es tatsächlich auch hätte anders kommen können begann es kurz nach zwölf noch ganz kurz zu regnen, was dazu veranlasste die Regenjacke doch einzupacken. Bei noch bewölktem Himmel und akzeptablen 18°C fanden sich André, Gianni, Martin, Sascha, Urs und Hanspeter, in bester Stimmung, am Treffpunkt ein. Nachdem wir von der staatlich geprüften und vereidigten Stimmenauszählerin Sonja auf die Strecke geschickt wurden durften wie uns als erstes in Altweil über den neuen Strassenbelag freuen, endlich ist diese Rüttelei vorbei. Jetzt galt es nur noch das Nadelöhr Binzen zu absolvieren bevor Richtung Fischingen so allmählich Fahrt aufgenommen werden konnte.
Weiter über den Rebberg nach Egringen und das Tal hinauf nach Riedlingen. So allmählich kam nun auch mehr und mehr die Sonne hervor und von hinten waren angeregte Gespräche vernehmbar die kurz vor Riedlingen ziemlich hektisch wurden. Was war passiert? Im Augenwinkel sah ich noch wie André akrobatisch versuchte vom Rasenstreifen neben dem Veloweg wieder auf Denselben zurückzukehren. Als er realisierte, dass dies zu einem unmöglichen Unterfangen werden würde und aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem Sturz enden würde, machte er das einzige Richtige und liess, ohne viel Gegenwehr, sein Velo den Weg finden. Dieser führte ab in die Wiese und zwar ziemlich weit. Gefühlt dauerte es eine Ewigkeit bis er endlich, sturzfrei, zum stehen kam. Der Bach kam zwar immer näher die Enten blieben aber unbehelligt, Ente gut alles gut. Den Unterhaltungswert auf einer Skala von 1 bis 10 müsste man mit 10+ bewerten. Zusammen mit Renés Stillstandversuch auf dem Vorderrad – Showact des Jahres.
Da auf dem weiteren Verlauf der Tour, die zuerst den Anstieg Ausgangs Feuerbach gefolgt von der etwas flacheren aber längeren Steigung nach Feldberg beinhaltete und via Müllheim nach Schliengen und Bad Bellingen führte, niemand mehr versuchte Andrés Darbietung zu überbieten hatten wir also nicht nur steigungsmässig alle Höhepunkte der Tour schon bald hinter uns.
Bei der Einkehr kochten dann die Assoziationen hoch, aus Abschlusstour wurde Abschusstour oder, aufgrund der vielen Baumnüsse die auf der Strecke am Boden lagen auch Abnusstour.
Nach Spezi und Apfelkuchen mussten wir leicht fröstelnd konstatieren, der Sommer ist definitiv vorbei und lässt kein allzu lange Verweilen in der Gartenbeiz mehr zu.
Da kam der Aufstieg vor Bamlach gerade gelegen um den Motor wieder auf Betriebstemperatur zu bringen und den restlichen Rückweg wieder mit einem wohligeren Gefühl zu absolvieren.
Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Feuerbach - Feldberg - Müllheim - Efringen - Fischingen – Riehen / 78 Km / 600 Hm
Von Hanspeter Brack
Vielleicht war es schon die letzte lange Ausfahrt 2023. Bei teilweise sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen drehten sich die Räder von Harald, Hansjörg, Martin S., Martin W. und Hanspeter gleich zu Beginn nach Inzlingen hoch.
Mir kam plötzlich das Zitat von Hans Blickensdörfer in den Sinn das da lautet «Sonne in den Speichen sieht nur einer, der sein Rad selbst bewegt». Die heute mehrheitlich schwarzen Speichen ergeben zwar nicht mehr eine so markante Spiegelung, trotzdem war es nochmals schön die Wärme zu spüren und wer weiss vielleicht bleibt es ja auch noch ein wenig so.
Hans Blickensdörfer (1923 – 1997) war ein deutscher Sportjournalist der unter anderem für die frranzöschie L’Equipe schrieb. Er prägte seinerzeit einen neuen Schreibstil in dem er nicht nur rein ergebnisorientiert berichtete, sondern mit seinem grossen Hintergrundwissen, in erzählerischer Form, auch hinter die Kulissen blickte. Neben seiner journalistischen Tätigkeit hatte er auch diverse Bücher zum Thema Radsport verfasst, die man jedem Radsportinteressierten nur empfehlen kann.
Da sich die Beine bei diesen Gedankengängen weiterdrehten, hatten wir zwischenzeitlich Inzlingen hinter uns gelassen und befanden uns bereits in der Abfahrt nach Degerfelden. Da das Velo von Hansjörg nicht so recht laufen wollte (Trek halt) warteten wir Ausgangs Degerfelden kurz um anschliessend einmal mehr via Kraftwerk Rheinfelden die Rheinseite zu wechseln.
Ab Möhlin konnten wir, via Zunzgen bis Mumpf den Veloweg benutzen. Anschliessend stand uns bis Münchwilen lediglich ein markierter Velostreifen, der immerhin zum Ausdruck brachte wir dürfen auch dort sein, zur Verfügung. Der Verkehr war an diesem Samstag generell extrem, das Klima lässt grüssen.
Diesen Streckenteil gut hinter uns gebracht, stand nun das schönste Teilstück bevor. Relaxt konnten wir auf Velowegen und schwach befahrenen Nebenstrassen nach Eiken und weiter nach Oeschgen zum Fuss des Kaistenberges gelangen. Was nun kam kann man tatsächlich ein bisschen als Horror bezeichnen. Nicht einer, nicht zwei, nein gleich mehrere Autos rasten und damit meine ich rasten um Haaresbreite an uns vorbei. Martin W. fragte ganz geschockt, soll ich denn in der Regenrinne fahren? Trotz einer Bauzeit, mit Vollsperrung, von nahezu zwei Jahren hatte man es nicht geschafft einen Radweg einzubauen, noch nicht mal Farbe für einen markierten Velofahrstreifen konnte man aufbringen. Das kann ich nur als unfähig bezeichnen.
Nachdem wir auch das überlebt hatten waren wirklich froh als wir nach der Abfahrt, zwischen Kaisten und Laufgenburg, wieder auf den Veloweg einbiegen konnten. Für künftige Touren ist der Kaistenberg definitiv gestrichen.
Wieder im dichten Verkehr, aber immerhin auf markiertem Velostreifen wurde die Verbindung Laufenburg Sisseln, bis zum Kreisel in welchem sich die meisten Autofahrer Richtung Autobahn verbschieden, absolviert. Ab da wurde es wieder entspannter und ab Sisseln stand uns wieder ein abgetrennter Veloweg bis Stein zur Verfügung. Erfreulich zu diesem Zeitpunkt, Hansjörg der angekündigt hatte nur einen Teil der Tour zu absolvieren war noch immer fester Bestandteil der gestarteten Fünfergruppe. Er hielt zwar zwischenzeitlich nach einem Besenwagen, Zug oder dergleichen Ausschau, mangels Angebot blieben wir aber die einzige valable Mitfahrgelegenheit und so musste er wohl oder übel auf die Zähen beissen und weiterhin mit uns vorliebnehmen.
Ausgangs Wallbach galt es noch die nach Möhlin führende Höhe zu überwinden von wo aus wir, durch den Wald, nach Rheinfelden kurbelten. In Augst gab es den obligaten, von Hansjörg übernommen, Abschlusstrunk, an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank.
Fazit: Eigentlich eine schöne Strecke, aufgrund vieler zum Lenken eines Motorfahrzeuges charakterlich nicht geeigneter Verkehrsteilnehmer zur Nachahmung nicht empfohlen.
Strecke: Riehen - Inzlingen - Nollingen - Möhlin - Stein - Frick - Kaistenberg - Laufenburg - Sisseln - Wallbach - Möhlin - Rheinfelden - Birsfelden - Riehen / 90 Km / 645 Hm.
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer
Äqui… was? Ganz einfach Tagundnachtgleiche, die Sonne geht um 6:00 Uhr auf und um 18:00 Uhr unter.
Geschieht, man kanns erraten, zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühling. An diesem Samstag war es wieder so weit, um 8:49, knapp eine dreiviertel Stunde vor Start war kalendarischer Herbstanfang. Theoretisch also wäre ein Start im Sommer noch möglich gewesen.
Bei knapp über 10°C liegenden Temperaturen war es allerdings auch zum üblichen Sommerstartzeitpunkt noch erfrischend genug und der Schlaf war spätestens beim ersten Tritt weggeblasen. Sieben Teilnehmer, André, Ed, Gianni, Martin, René, Urs und Hanspeter, nahmen die Herausforderung an.
Ob es am Herbstanfang gelegen hatte? Man weiss es nicht, es war in jedem Fall ein etwas kurioser Tag.
Schon bei der ersten Unterführung entlang der Wiese wäre ein Massencrash durch aus im Bereich des Möglichen gewesen. Ein vor uns fahrender Jüngling machte am Ende der Unterführung, ohne jegliches Handzeichen, eine 180° Kehrtwende und hätte uns damit beinahe abgeräumt. Irgendwie hatten wir das aber noch gerochen und konnten eine Kollision gerade noch verhindern.
Ein paar Kilometer weiter ertönte von hinten das Kommando halt. Ed hatte sich einen Plattfuss eingefahren. Der Schlauchwechsel ging in absoluter Rekordzeit von statten. Aufgrund der langen Zeitdauer kamen schon Befürchtungen hoch, mit dem nach Hause kommen bei Tageslicht könnte es noch knapp werden. Zu allem Überfluss ging der erste Versuch auch noch schief. Beim über die Felge heben des extrem engen Reifens wurde der wunderschöne pinkfarbene Schlauch gleich wieder beschädigt.
(Barbie lässt grüssen.)
Mit viel Kraft und genau so viel Vorsicht konnte die Panne doch noch behoben werden. Schlauch drin, Pneu drauf – nur noch pumpen. Urs hatte die richtige Strategie, die da hiess, jeder gibt zehn Stösse.
Irgendwann war das Rad wieder drin und es konnte doch noch weitergehen.
Allerdings nicht lange. Beim ersten Kreisel in Maulburg verkalkulierte ich mich. Ein von ganz rechts kommendes Auto umrundete den Kreise, wider Erwarten, vollständig und zwang mich zu einem etwas abruptem Bremsmanöver. René, hinter mir fahrend, konnte zwar bremsen, vollführte auf dem Vorderrad aber einen Handstand und stieg letztendlich über den Lenker ab. Dumme Situation und umso unglücklicher da er an dieser Stelle ohnehin umkehren wollte. Auf den ersten Blick war nichts passiert, er fühlte sich in der Lage die Rückfahrt alleine zu absolvieren. Sicherheitshalber vereinbarten wir eine Benachrichtigung sobald er zu Hause ist.
Zu sechst ging es via Wieslet – Weitenau nach Hofen in die Hauptsteigung der Tour an deren Ende wir, ohne weitere Zwischenfälle, Endenburg erreichten.
Nach kurzem Halt wurde, bei mittlerweile 18°C, die rund sieben Kilometer lange Abfahrt nach Kandern geschlossen absolviert. Nach Überquerung des Golfplatzes konnte der Schwung aus der Abfahrt nach Riedlingen in die Steigung Richtung Schliengen mitgenommen werden. Über die kleine Querverbindung «Siedlung am Holz», auf der sich die letzten paar Höhenmeter befanden, steuerten wir Tannenkirch an.
Von nun an gings bergab, auf und entlang der leicht abfallenden B3 flogen wir Efringen – Kirchen entgegen. Auf flachem Terrain setzten wir die Fahrt nach Märkt fort, der Geschmack des Yachthafens war nun schon fast zu riechen. Mit Getränken und Pommes gefolgt von Zwetschgenwähe schlossen wir dort die Ausfahrt ab.
Strecke: Riehen - Steinen - Maulburg - Wieslet - Weitenau - Hofen - Endenburg - Kandern - Riedlingen - Tannenkirch - Efringen - Märkt - Haltingen - Riehen / 75 Km / 700 Hm.
Von Hanspeter Brack
Ganz einfach nach Norden fahren. Der Kälte entgegen. Und tatsächlich waren wir noch nie so weit in den hohen Norden gefahren. Da aber Heitersheim als nördlichster Punkt nur gut 40 Km von Basel entfernt liegt und somit vom hohen Norden her gesehen wiederum sehr südlich liegt, war das mit der Kälte letztendlich nicht wirklich spürbar. Im Gegenteil. Zwar konnte sowohl die Fahrt bei Fischingen über den Rebberg wie auch die Steigung von Riedlingen nach Liel noch bei angenehmen Temperaturen absolviert werden, ab Schliengen aber stieg das Thermometer gefühlt ca. alle fünf Kilometer an.
Hilft also nur noch Eines, vor der ganz grossen Hitze wieder zu Hause sein. Entsprechend schnell war die siebenköpfige Gruppe (André, Bruno, Claude, Ed, Kai, Urs, Hanspeter) unterwegs. Bis Binzen konnten wir noch etwas von der Führungsarbeit der «grupetto basilea» Fahrer, die Ausgangs Weil im 30er Tempo an uns vorbeizogen, profitieren. Damit war die Pace für diesen Tag gesetzt. Kurz nach Haltingen meinte Bruno lakonisch «das ist mein erstes Weltcuprennen in diesem Jahr». Zwischen Egringen und Riedlingen war das für ihn, nachdem er kurz vor Binzen noch selbstsicher die Führung übernahm, allerdings bereits vorbei. Wem grupetto basilea nichts sagt den kann ich beruhigen, mir nämlich auch nichts. Die Aufschrift «ride different» auf dem Trikot machte mich aber neugierig und so habe ich auf deren Hompage eruiert was damit gemeint ist, nämlich keine Trainings und kein Leistungssport. Der Social Ride mit Gleichgesinnten steht im Vordergrund. Also alles wie bei uns aber halt in ein paar englische Schlagworte verpackt, vielleicht «for a better ride» oder einfach nur weil es gerade «in» ist.
Mit leichtem Rückenwind fuhren wir, nachdem in Schliengen bereits alle Steigungen des Tages abgehakt waren, weiter nordwärts und erreichten nach Passage von Müllheim, Hügelheim und Seefelden schon bald den Wendpunkt Heitersheim. Mit ganz wenigen Ausnahmen, wir mussten uns lediglich ein wenig durch die Ortschaften durchwühlen, standen uns abgetrennte Fahrradwege zur Verfügung. Nächster Fixpunkt Grissheim, Auf dem Weg von den Rebbergen in die Nähe des Rheinufers kam tatsächlich ein klein wenig Ferienfeeling auf. Die Weite der Rheinebene mit ihrer speziellen Vegetation strahlt eine ganz eigene, eher südliche, Ambiance aus.
Mit der endgültigen Wende auf den Rückweg hatten wir nicht nur die Sonne im Gesicht sondern auch den Gegenwind. Trotzdem strampelten wir, vorbei an Grissbach, Zienken, und Neunburg, ziemlich zügig Steinenstadt engegen, wo wir uns so langsam auf die nahende Erfrischung in Bad Bellingen freuen durften.
Ein kleiner radsportgeschichtlicher Exkurs zu diesem Tag verweist auf die Erstaustragung des Rennens Brest – Paris – Brest über ca. 1200 Km am 09.09.1891. Gewonnen wurde das Rennen von Charles Terront in 71 Std. und 22 Min. mit einem Schnitt von 16.81 Km/h. Tönt nicht nach viel, man beachte aber das Velo. Die letzte Austragung 1951 wurde vom Sieger Maurice Diot in 38 Std. und 55 Min. und demnach mit einem Schnitt 30.84 Km/h gewonnen. Weil der Sieger für die enormen Anstrengungen lediglich ein einfaches Armband als Preis bekam mussten weitere Austragungen mangels Teilnehmer abgesagt werden. Die Veranstaltung gibt es, mit Unterbrüchen, zwar heute noch aber ausdrücklich nicht als Rennen sondern als Brevet.
Nun denn, unser Schnitt lag beim Erfrischungshalt näher bei dem der zweiten Austragung und so kam der vom Chef höchstpersönlich gebackene und angepriesene Käsekuchen genau richtig. Dem Appetit für das abendliche alljährliche Grillfest konnte er nichts anhaben, dafür wurden mehr als genügend Kalorien zerklopft.
Dem Thermometer, welches mittlerweile über 30°C anzeigte, geschuldet, aber auch damit Urs nicht mehr «zechele» musste (wenn de bim Velofaare zechele muesch isch maischtens dr Sattel z’hoch), wurde der restliche Rückweg in leicht gemässigterem Tempo absolviert.
Strecke: Riehen - Riedlingen - Schliengen - Heitersheim - Grissheim - Zienken - Neuenburg – Bad Bellingen - Efringen - Binzen - Riehen / 100 Km / 350 Hm.
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer
Nach der Regenfahrt der Vorwoche strahlte uns nun bereits am frühen Morgen die Sonne aus einem beinahe wolkenlosen Himmel entgegen. Alsbald war der Kälteeinbruch der die vergangene Woche dominiert hatte vergessen. Mit frisch geputzten Velos und gewaschenen Trikots erschienen André, Bruno, Ed, Gianni, Harald, Martin und Hanspeter am Start der 26. Ausfahrt des laufenden Jahres, der aufgrund des Dorfmarktes etwas nach hinten verlegt werden musste.
Eingangs Pratteln sahen wir vor uns, schon von weitem, ein Trikot in den Riehener Vereinsfarben warten dessen Inhalt wir vorerst nicht zuordnen konnten. Kennst du Ihn? Wer ist das? Nein aber ich glaube den auch schon mal gesehen zu haben. Irgendwo in den hinteren Hirnwindungen baute sich Erinnerung auf, es könnte sich um Marc Kaiser handeln. Kurze Zeit später drang die Bestätigung von hinten an mein Ohr.
Nach gemütlichem Einfahren auf flachen Pfaden sollte, kurz vor Ziefen, mit dem Abzweigen Richtung Arboldswil das Wellenreiten beginnen. Natürlich war damit nicht das Wellenreiten auf dem, parallel zur Strasse verlaufenden, Fluebach gemeint, sondern das stetige Auf und Ab welches nun vor uns lag und uns bis Buckten Höhenmeter um Höhenmeter abverlangte. Bereits in Titterten durften 305 Hm notiert werden. Weitere 90 gesellten sich bei Überwindung der nach Liedertswil führenden Strasse hinzu. Zwar kurz aber, mit bis zu 14 Steigungsprozenten schon ganz knackig. Für Ed, der sich nicht wohl fühlte, der Point of Return. Gute Besserung.
Herzlich willkommen, zur Erholung und zum Ausschütteln der Beine, deshalb die nachfolgende Abfahrt nach Oberdorf. Da geht doch noch was! Na klar. Auf den 3.5 Km nach Bennwil reihte sich Welle an Welle die sich zu weiteren 80 Hm addierten, wiederum mit Steigungsprozenten im teilweise zweistelligen Bereich. Nach einer kurzen Abfahrt folgte bereits die nächste Welle. Auf dem Weg nach Diegten waren weitere 53 Hm zu überwinden.
Als wir beim Parkplatz Diegten, der etwas ausserhalb liegt, einen kurzen Halt einlegten, wähnten wir uns urplötzlich in die Zeiten des Al Capone zurückversetzt. Die diversen parkierten Citroen Taction Avant aus den 50er Jahren liessen ein wenig das Flair längst vergangener Zeiten aufleben. Nicht nur wir hatten unsere «Samschtigstour», auch der Citroen Taction Avant Club hatte zu einem «Samschtigsfährtli im Baselbiet, geladen.
Können wir den Lenker unten halten? Nein noch nicht. Eine letzte Steigung die mit abschliessenden 108 Hm nach Buckten führte war noch im Angebot. Damit war das Wellenreiten dann aber auch endgültig beendet. Ab Buckten ging es ohne Halt, in tief über den Lanker gebückter Haltung, bis Muttenz Schänzli. Währendem wir uns zur «Rossbollenbaiz» aufmachten verabschiedete sich Marc Richtung Aesch. Adie Kaiser.
Aber was war den das? Kaum hatten wir uns den ersten (verdienten) Schluck gegönnt sahen wir Kurt zielstrebig unseren Tisch ansteuern. Sali Kaiser. Einer geht, einer kommt, hurra der Kaiser lebt. Es war schön Ihn wieder mal in unseren Kreisen zu haben. Vielleicht wird das mit dem E-Rennvelo vielleicht doch noch was, dann wäre das ja wieder öfter möglich.
Strecke: Riehen - Muttenz - Liestal - Ziefen - Titterten - Oberdorf - Bennwil - Diegten - Buckten - Sissach - Liestal - Muttenz - Riehen / 82 Km / 840 Hm.
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer
Eine Hitzewelle hält derzeit die Schweiz und somit auch die Region Basel fest im Griff. Vom Kanton wurde Hitzewarnung herausgegeben. Schon auf der Anfahrt zum Treffpunkt schien mir die Länge der ausgeschriebenen Route möglicherweise etwas lang. Ausserdem wäre im gesamten Verlauf der geplanten Tour fast vollumfänglich die Rheinebene zwischen Weil und Heitersheim befahren worden. Kühlender Schatten im aufgeheizten, um nochmals ein bis zwei Grad wärmeren, Rheindelta nahezu Null.
Am Treffpunkt herrschten um 9:30 Uhr bereits 28 Grad bei spürbar hoher Luftfeuchtigkeit. Martin sprach die zu erwartende Höchsttemperatur als Erster an, vom Kanton sei, an Senioren, sogar die Empfehlung herausgegeben worden zu Hause zu bleiben. Nur gut haben wir keine (Senioren). Bei uns handelt es sich ja lediglich um Herren im fortgeschrittenen Alter. Also ging uns das ja schon mal gar nichts an.
Trotzdem sprach so Einiges für eine spontane Streckenänderung. Wir einigten uns darauf vorgesehene Strecke erstmal bis Riedlingen zu absolvieren um dort über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Gesagt, getan, bei Fischingen über den Rebberg gefahren und ab Egringen dem Talverlauf gefolgt befanden wir uns schwupp die wupp am Ort der Entscheidung. Nach links wäre es in die vorgesehene Richtung gegangen, rechts lockte der kühlende Wald welcher uns auf der Fahrt bis Endenburg mehrheitlich Schatten spenden würde. Kraft meines Amtes als Tourenleiter streckte ich meine rechte Kelle beziehungsweise rechten Arm raus, bog damit Richtung Kandern ab und vollzog auf diese Weise eigenmächtig eine Tourenänderung.
Ein kurzes drehen der Ohren nach hinten liess keine Reaktion an mein Trommelfell dringen. Von meinen Mitstreitern, André, Bruno, Ed, Martin und René war keinerlei Protestkundgebung zu vernehmen. Ich wertete dies als kommentarlose Zustimmung und setzte die Fahrt, über den Golfplatz, nach Kandern fort. Relativ gemütlich erklommen wir die rund sechs Kilometer bis Endenburg. Bruno schaltete die 400 Watt Stufe ein und übernahm vorauseilend die Rolle des Spähers. Bis zur Abzweigung nach Endenburg führte er das Feld so an um sich dort, via Scheideck auf die Heimfahrt zu begeben. Vielen Dank für die Streckensicherung.
Den Stab des Führenden schien er, von uns allen unbemerkt, an René weitergegeben zu haben. Rigoros schlüpfte René nämlich auf dem zweiten Teil des Aufstieges in die Führungsrolle, stürmte vorneweg und machte dabei keinerlei Geschenke. Gemeinsam sahen wir uns (André, Martin, Hanspeter) plötzlich in die Defensive gedrängt. Ed sah sich das Ganze, mit wenig Abstand, derweil von hinten an. Auf Andrés Frage an Martin «wieviel macht eine höhere Unterstützungsstufe aus» wurde diese prompt gezündet und auch Martin ward nicht mehr gesehen.
Um doch noch etwas Sonne zu tanken wurde im Anschluss auch noch der Lehnacker bezwungen. Schon in der kurzen Anfahrtsabfahrt übernahm André die Initiative, ich folgte ihm und gemeinsam bogen wir als Erste in die letzte Steigung des Tages ein. Überraschungsangriffe erfolgten nun keine mehr und so konnten wir den letzten Bergpreis unter uns ausmachen. Auf Sallneck begaben wir uns, am Restaurant Hirschen vorbei, auf die hintere, etwas längere aber auch sicherere Abfahrt ins kleine Wiesental.
In Maulburg gönnten wir uns, nach einer wunderschönen Abfahrt, zur Erfrischung und als Wegzehrung für die Rückfahrt entlang der Wiese eine Gelati. Die 36.5°C die mein Tacho mittlerweile vermeldete liessen den Entscheid zu einer geänderten und etwas kürzeren Strecke noch immer als sehr vernünftig erscheinen. Nicht als Drohung, sondern eher als Versprechen, die vorgesehen Tour werden wir bei etwas kühleren Bedingungen nachholen.
Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Kandern - Endenburg - Sallneck - Wieslet - Maulburg - Steinen – Riehen / 73 Km / 595 Hm.
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer
am Internationalen Tag der Verkehrsampel. Auch den gibt es tatsächlich. Wer hat’s erfunden? Natürlich, wie könnte es anders sein, die Amerikaner. Der International Traffic Light Day wurde zum Gedenken an die Inbetriebnahme der ersten elektrischen Verkehrsampel am 5. August 1914 in Cleveland ins Leben gerufen. Ich kann es gleich vorwegenehmen, von Behinderungen dieser Art wurden wir auf dieser Ausfahrt weitestgehend verschont. Die wenigen die es gab standen bereits, oder schalteten umgehend, auf grün. Das kennen wir auch umgekehrt.
Das Datum steht aber auch noch für zwei weitere kuriose Feiertage aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dem national Underwear Day (nationaler Tag der Unterwäsche) und dem National Work like a Dog Day (nationaler Tag des Abrackerns). Abgerackert haben wir uns an diesem Tag, jeder auf seine Weise, ganz sicher. Das steht ausser Frage. Hingegen kam Unterwäsche, ich hatte es zwar nicht kontrolliert, bei den angetretenen Rouleuren (André, Bruno, Ed, Hansjörg, Martin, René, Hanspeter), kaum zum Zug. Mit weiteren Kuriositäten hatten wir nicht zu kämpfen.
Obwohl, die Streckenführung kam dem Einen oder Anderen vielleicht schon etwas kurios vor. Es ging (für die Meisten) ins Oberbaselbiet bis zum Wendepunkt in Zeglingen. Allerdings mit Anfahrt über Brombach – Adelhausen. Zuerst der Wiese entlang bis Brombach und dann den Tannengraben hinauf zum ersten Halt beim Waldparkplatz. Nachdem Alle wieder zu Atem gekommen waren ging es weiter bis Adelhausen. Die ersten 180 Höhenmeter waren somit bereits abgehakt. Über Obereichsel ging es in die Abfahrt nach Degerfelden, von wo aus via Herten der Rheinübergang und damit der Landeswechsel über das Kraftwerk Kaiseraugst vollzogen wurde.
Als Erster verabschiedete sich in Füllinsdorf Bruno, der sich bis zu diesem Zeitpunkt wacker geschlagen hatte, in Richtung Heimathafen. Sali Zämme, mit diesen Worten entfernte sich Eingangs Sissach Hansjörg (unerlaubter Weise) von der Truppe. Nun ja, der Rebberg hat es ihm hoffentlich gedankt. Mit anstehende Arbeiten im Selbigen wurde das wegtreten, pardon wegfahren, nämlich begründet.
Zu fünft also ging es nach Gelterkinden wo wir ins Eital einbogen. Entlang dem Eibach erreichten wir so, auf stetig leicht ansteigendem Terrain, Zeglingen. Nach einer Spitzkehre standen wir, wortwörtlich, unversehens in einer Steigung welche sich mit bis zu 12% auftürmt, bevor man das Hochplateau erreicht welches die Verbindung nach Rünenberg bildet. An dieser Stelle gewann auch der Tag des Abrackerns deutlich an Bedeutung und der kurze Halt am Ende der Steigung war durchaus verdient.
Mit einer kleinen Warnung seitens des Tourenleiters ging es in die Eselweg benannte Abfahrt hinunter zur Sommerau. Auf dieser Abfahrt liegen gerne und auch meistens heruntergefallene Kalksteinbrocken auf der Fahrbahn. Auch an diesem Samstag, sie wurden aber allesamt erfolgreich umfahren.
In Liestal wurden wir zum ersten und einzigen Mal mit Rotlicht an die höchst feierliche Bedeutung welche der Verkehrsampel an diesem 5. August beigemessen werden sollte erinnert. Wie (fast) immer wurde seit der Abfahrt von Rünenberg mit mehr oder weniger konstanter Geschwindigkeit am Stundenmittel gearbeitet. So konnte Renés bereits in Tecknau gestellte Prophezeiung, den 25er-Schnitt werden wir locker erreichen, beim Abschlusscola / -bier in Muttenz mit einem klaren Ja beantwortet werden.
Strecke: Riehen – Brombach – Adelhausen – Degerfelden – Kraftwerk Augst – Liestal – Itingen – Gelterkinden – Tecknau – Rünenberg – Sissach – Liestal – Muttenz – Riehen / 92 Km / 765 Hm
Von Lena Oser
Die Tour des Jeunes ist eine Tour quer durch die Schweiz (als Training, nicht als Rennen). Sie bietet Jugendlichen zwischen 12 und 24 eine coole Chance, die Schweiz auf dem Rennvelo zu erkunden.
Als ich durch Marcia das erste Mal auf die Tour aufmerksam gemacht wurde, war ich direkt sehr interessiert, da ich so etwas schon lange mal machen wollte. Als ich erfuhr, dass sich noch drei andere vom Team angemeldet hatten, habe ich mich noch mehr gefreut.
Als der 22.07 dann endlich da war, musste ich um 04:30 aufstehen, da die Versammlung um 08:00 in Bulle war. Nach dem alle wichtigen Dinge geklärt warnen, durften wir endlich losfahren. Da die Organisatoren die Gruppen nach Alter und Leistung eingeteilt hatten, musste ich noch einige Zeit auf meinen Gruppenstart warten, da ich in eine eher stärkere Gruppe eingeteilt war.
Die erste Etappe führte uns von Bulle nach Gänsbrunnen, dabei überquerten wir den Balmberg und viele kleinere Berge. (Insgesamt: 139 km/1’808hm). In Gänsbrunnen angekommen mussten wir unser Gepäck, welches mit dem Lastwagen hinterherfuhr, entgegennehmen und uns für die nächsten 4 Tage einrichten.
Die zweite Etappe führte in unsere Region. Wir fuhren nach Laufen, Alle und über Delémont und Moutier zurück nach Gänsbrunnen. Dabei überquerten wir den Passwang und den Chalpass. (Insgesamt 143 km/2’180hm). Am dritten Tag hatten wir leider nicht so viel Glück mit dem Wetter. Es regnete ständig und stürmte/blitze stark. Trotzdem fuhren wir die Etappe. Sie wurde ein wenig gekürzt und abgeändert. Dennoch zeigte der Garmin am Ende 125 km und 1'870hm.
Nach dem wirklich schlechten Wetter stand der Ruhetag an. Während meine Kleider und Schuhe trocken durften, hatte ich meinen Spass beim Bowling. Am Abend hiess es dann wieder Koffer packen, weil wir am nächsten Tag zur neuen Unterkunft fahren würden. Die Etappe führte uns von Gänsbrunnen nach Vaulruz. Wir machten einen kurzen Stopp in Grenchen im Velodrôme, dort konnten wir noch einige Fahrer vom Nationalteam beim Training sehen. Die Etappe musste aufgrund ungewisser Wetterlage abgeändert werden. Wir überquerten den Weissenstein und andere Berge. (Insgesamt 119 km/1’900hm). Nach einer harten Etappe wurden wir im Château de Vaulruz begrüsst. Ich konnte mein Glück kaum glauben, nach dem wir nämlich in Gänsbrunnen auf sehr dünnen Matratzen und ohne Lattenrost nicht sehr angenehme Nächte hatten, schlief ich in «echten Betten» noch besser.
Am 5. Tag machten wir eine Etappe mit 134 km und 2’435hm wir überquerten den Gurnigelpass und wirklich sehr viele andere Berge. Die sechste Etappe führte uns von Vaulrulz nach Torgon. Diese Etappe fand ich wirklich sehr hart. Wir überquerten den Jaunpass, Saanenmöser und den Col des Mosses. In Gstaad am Flugplatz wurde ich noch kurz an meinen Handwurzel Burch erinnert, da wir an meinem Sturzort vorbeifuhren. Der Col des Mosses war wirklich sehr schön, nach «nur» 13 km Aufstieg kam eine 20 km lange Abfahrt bis nach Aigle. In Aigle angekommen machten wir noch eine kurze Pause, bevor mein persönlicher Tod folgte. Nach nämlich fast 2’100hm und 122 km folgte ein 10 km langer Berg (Durchschnittliche Steigung ca. 8%) bis zum Haus. Ich glaube, ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so froh gewesen, ein Haus zu sehen. Oben angekommen, konnte ich nicht glauben, dass ich es geschafft hatte. Die gesamte Etappe umfasste 133 km und 2’800hm.
Die Letze Etappe von Torgon nach Veyrier (Genf) mit 92 km und 550hm sollte doch einfach sein, dachte ich. Dem war nicht so, schon in der Abfahrt von Torgon nach Aigle, wo ich mich am Vortag mühsam hochgekämpft habe, merkte ich, dass ich nicht wirklich viel Energie hatte. Der ständige Gegen und Seitenwind machte es nach der Abfahrt auch nicht besser, als es dann auf den typisch französischen Strassen noch anfing zu regen, habe ich mich nur noch auf eine heisse Dusche gefreut. Mein einziger Trost war der Geruch nach frisch gebackenen Gipfeli welcher mir von den Bäckereien auf der Seite entgegenwehte. Als wir alle in der Nähe vom Versammlungsort angekommen waren, machten wir den letzten 1km in einem riesigen Feld, das war nach einer kurzen aber harten Etappe ein richtig geiles Gefühl. Nach der Abschlussreden wurden von jeder Gruppe noch ein Fahrer/-in geehrt, welche in der Woche mit einer besonderen Leistung überzeugt hat (z.B Gruppenführung, Durchhaltewillen, Freundlichkeit oder wenn man sich besonders gut eingebracht hat) diesen Titel bekam ich zugesprochen und erhielt dementsprechend noch einen kleinen Preis.
Nach einer sehr intensiven Woche mit 36 Stunden Velofahren und 888 km und 13’600hm werde ich mich so gut wie möglich auf den GP in Zunzgen vorbereiten. Dort stellt sich die Frage: Kann ich meine 7. Platz in der Frauencup Nachwuchs Wertung verteidigen? Nach dem Rennen in Zunzgen werde ich mich wieder ein bisschen mehr dem Bike widmen, da am 19.08. das Bikefestival ansteht und ich dort, obwohl ich mich auf das Rennvelo spezialisiert habe, trotzdem glänzen möchte. Danach folgt der regionale Talentsichtungstag, bei welchem ich mir zum Ziel gesetzt habe, für den Nationalen Sichtungstag nominiert zu werden. Vielleicht schiebe ich in dieser Woche noch das Bergrennen Chur Arosa dazwischen, an welchem ich gute Chancen auf eine Top-Platzierung habe.
Ich würde mich wie immer freuen, wenn ich in Zunzgen oder am Bikefestival einige bekannte Gesichter an der Strecke sehen würde. Und wer weiss, vielleicht steht auch selber wer am Start.
Vielen Dank fürs Lesen
Lena Oser
Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer
Bei angenehmen Temperaturen um die 25°C besammelten sich André, Bruno, Ed, Gianni, Martin, René und Hanspeter, wie immer vor dem Gemeindetempel, zur 22 Ausfahrt 2023. In (fast) unmittelbarer Nähe hätte, an diesem Tag, die Möglichkeit bestanden die Tour de France zu besuchen. Leider nur fast. Bis zum Petit Ballon wären es rund 90 Km, bis Le Markstein knapp 80 Km gewesen. Summa Summarum, hin und zurück 160 – 180 Km. Der Gedanke wich schnell der Idee einer nicht allzu langen um Strecke um anschliessend die Tour gemütlich vor dem Fernseher verfolgen zu können.
Apropos Tour de France, vor genau 100 Jahren, am 22 Juli 1923, gewann Henri Pélissier die 17 Tour de France. Zu einer Zeit die als die heroische Epoche des Radsports in den Geschichtsbüchern geführt wird. Nicht zuletzt wohl aufgrund der Etappenlängen, kürzeste Etappe 260 Km, längste Etappe 482 Km. Damals übliche Mittel zur Leistungssteigerung, «l’elixir de vitesse» oder «Vélo Guignolet»: Fahrrad-Kirschlikör auf der Basis Kokain und Morphium – wenn er die müden Beine munter macht, pourquoi pas? Dann mal Prost, kann ich da nur sagen.
Zum ersten Mal gab es für die Etappensieger Bonifikationen und auch zum ersten Mal war der Austausch von Radteilen erlaubt. Dafür war es verboten und wurde auch kontrolliert zwei Trikot's übereinander zu tragen. Henri, 1889 geboren, starb bereits 1935 im Alter von 46 Jahren. Mit dem gleichen Revolver mit dem sich drei Jahre zuvor seine Frau das Leben nahm erschoss ihn seine damaligen Lebensgefährtin Camille aus Eifersucht. Da war wohl ein amouröser Ausflug zu viel im Spiel.
Frei von derartigen Gedanke machten wir uns auf die Strecke mit Wendepunkt Feldberg, dem südlichsten Ortsteil von Müllheim. Zuvor galt es noch den Rebberg bei Fischingen und die Obstplantagen bei Feuerbach zu überwinden. Um den aktuellen Formstand zu berücksichtigen und damit Bruno seine Motorleistung, also nicht seine, voll ausspielen konnte wählte ich in Feuerbach wieder einmal die steilere Rampe. Tatsächlich vernahm ich neben mir ein konstantes surren welches oben, mit einem veritablen Tigersprung, noch an mir vorbeizog.
Nach einem kurzen Halt beim Waldparkplatz wo gerade aufgetischt wurde, leider nicht für uns, ging es, nach kurzer Abfahrt gleich in die nächste Steigung. Auf halber Höhe verabschiedete sich Bruno Richtung Schallsingen – Kandern um die Heimfahrt anzutreten. Noch zu sechst stürzten wir uns , Ausgangs Feldberg, in die Abfahrt nach Müllheim.
Als wir auf die lange Gerade Richtung Schliengen einbogen schlug uns der Wind mit voller Wucht von vorne entgegen. Es gibt doch Eisbrecher, warum keine Windbrecher? In Ermangelung eines solchen mussten wie wohl oder übel selbst Windbrecher spielen. Äusserst unangenehm. Da ich aber die Eigenschaft habe unangenehme Sachen möglichst schnell hinter mich bringen zu wollen war dieser Abschnitt, laut René, einer der schnellsten. Für die Anstrengungen belohnten wir uns, einmal mehr, unisono mit Spezi und vereinzelt auch mit Kuchen in Badenweiler gleich selbst.
Um die TdF Übertragung nicht zu verpassen wurde auf dem restlichen Heimweg noch kräftig am Schnitt gearbeitet und damit ist natürlich nicht der Grasschnitt gemeint.
Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Feuerbach - Feldberg - Müllheim - Efringen - Fischingen – Riehen / 78 Km / 610 Hm
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