12. Europa-Kriterium Basel 1957

Von Kurt Kaiser

Der VC Riehen disloziert gezwungenermassen mit dem Kriterium von der Schwarzwaldallee in das benachbarte Gebiet Eglisee. Das neue Motto: Rund ums Eglisee. Die Strecke: Egliseestrasse (Start/Ziel)-Fasanenstrasse-Schorenweg, 1300m. Zu fahren 80 Runden = 104 km. Gefahren wird nicht mehr um vier Ecken, sondern nur drei Ecken. Die Strecke umschliesst das Gartenbad. Der Anlass findet auch im Rahmen des Sportprogrammes von ‚2000 Jahre Basel‘ statt.

Im OK ergibt sich insofern eine Änderung, als Otto Vogt die Präsidentschaft an Ernesto Cenci abtritt, dies auch wegen seiner Beanspruchung mit der Hallenradrennbahn. Ansonsten wirkte weiterhin die über Jahre bewährte Crew. Damit der Zugang zum Gartenbad Eglisee gewährleistet werden konnte, erstellte die Fa. Stamm AG eine Passarelle.

Am Sonntag, 1. September, präsentiert sich das Programm wie folgt: Intern. Omnium für Clubmannschaften, Punktefahren für Junioren, Punktefahren für Amateure B, 12. Europa-Kriterium. Eine glänzende Gelegenheit für den Nachwuchs, sich dem Basler Publikum zu zeigen. Bei der Verpflichtung der Berufsfahrer zeichnet sich auch ein Generationenwechsel ab und wurde vermehrt auf jüngere Kräfte gesetzt. Betrachtet man die Liste der Verpflichteten fällt insbesondere ein Name auf, Rik van Looy. Zu jener Zeit schon auf dem Weg nach oben und auch noch zu einem vernünftigen Salär zu haben. Die Schweizer Beteiligung darf sich sehen lassen, waren doch die besten Fahrer auf der Startliste (Nachtrag: Alcid Vaucher).

Stilist Rolf Graf und Brian Robinson dominierten das Hauptrennen. Es gelang ihnen die Konkurrenz zu überrunden.

Bei den Amateuren dominierten durchs Band die Fahrer vom Radrennclub Basel. Sie gewannen nicht nur das Club-Omnium überlegen, sondern stellten auch den Sieger beim Punktefahren der Amateure B. Georg Freuler gewann alle 5 Punktewertungen. Bei den Junioren gewann Kurt Näf vom VC Riehen.

Die Presse meint, dass der Umzug von der Schwarzwaldallee zum Dreieck Eglisee vollends geglückt sei. Leider sprechen die Zahlen im VCR eine andere Sprache. Offiziell wurden 5‘000 Zuschauer gemeldet. Das finanzielle Ergebnis liess sehr zu wünschen. Es musste ein grösseres Defizit von gegen Fr. 6‘500.- in Kauf genommen werden. Ein Gesuch an den SRV auf den Billetzehner zu verzichten, wurde aus ‚prinzipiellen‘ Gründen abgelehnt.

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