6. Saison 1960/1961 – Hallen-Radrennbahn Basel

Von Kurt Kaiser

An der GV der Sporthallen-Genossenschaft teilt man mit, dass weitere Fortschritte erzielte wurden, d.h. ein Aufschwung war feststellbar. Allerdings war dies auch verbunden mit steigenden Auslagen. Leider beklagte man erneut ein kleines Defizit. Abschreibungen konnten keine gemacht werden. Es dürfte schwer sein, ohne staatliche Zuschüsse den Betrieb aufrecht zu halten. Die Montage- und Demontagekosten sind im Verhältnis zu den Einnahmemöglichkeiten einfach zu gross. Otto Vogt demissioniert. Der scheidende Otto Vogt, der eigentliche Initiant der Basler Winterbahn, wurde auf Grund seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.

Am 23.09.1960 wurde ein Gesuch an die Basler Regierung gerichtet und um einen Zuschuss von Fr. 30‘000.- gebettelt, was in etwa dem jährlichen Verlust entsprach. Die Billetsteuern (Fr. 29‘000.-) wurden wohl kassiert, aber die Anfrage für eine Unterstützung wurde abschlägig beantwortet.

10 Radsport-Meetings wurden in der Saison 1960/1961 durchgeführt, mit einem Zuschauerdurchschnitt von 4‘146, allerdings 300 weniger als im Vorjahr. Wiederum sind auf der Basler Bahn bekannteste Profis angetreten, wie Verschueren, Van Steenbergen, Bucher, Pfenninger, Nielsen, Lykke, Wagtmans, Plattner, Maspès, Schulte.

Erfreulich sei auch die Fahrweise, in allen Rennen, der Amateure gewesen.

In der National-Zeitung vom 28.09.1960 schreibt allerdings ‚Ez‘ ‚Enttäuschender Basler Bahnnachwuchs‘, im Zusammenhang mit den Dienstagabend-Trainingsrennen und meint, dass es denen ziemlich ‚wurscht‘ ist. Ob er in seiner Aktivzeit immer volle Pulle im Training gefahren ist? Auf der Pressetribüne sitzend, lässt es sich lockerer darüber urteilen. Aber offenbar war die Kritik berechtigt, denn 1 Woche später berichtete ’Ez‘ erfreuter über die gesteigerte Trainingsintensität.

Unter ‚Winterbahn-Notizen‘ bekommt Armin von Büren sein Fett ab. Eine gemeine Fahrweise wurde ihm gegen seinen Gegner A. Suter vorgehalten. Im Fussball gäbe es 3 Spielsperren.

Am 18. November war ein Verfolger-Duell Altig gegen Graf auf dem Programm. Der versierte Sportreporter bemerkte, dass Altig Räder mit lediglich 26 Speichen benutze und das auf dem Basler Oval mit engen Kurven, im Gegensatz zu den üblichen 36 Speichenräder. Das Vorderrad soll schon nach 3 Runden angefangen haben ‚zu zittern und zu schwanken‘. Mit einem ‚normalen Rad‘ resp. 36 Speichen-Rad erfolgte ein Neustart.

Anlässlich der Weihnachts-Américaine purzelten die Rekorde, insbesondere durch Nielsen/Lykke, reihenweise. U.a. wurde in einer Stunde 52,010 km zurückgelegt. Nach 100 km betrug der Durchschnitt immer noch 50,539 km/h.

Resultate

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