8. Saison 1962/1963 – Hallen-Radrennbahn Basel

Von Kurt Kaiser

An der 9. GV, vom 19.5.1963, wird im Jahresbericht vom Präsidenten der Sporthallen-Genossenschaft, Emil Häring, der Bericht über die Saison l962/1963 vorgelegt. Mit dem finanziell positiven Ergebnis der vorangegangenen Saison ging man mit Überzeugung und Optimismus an die Gestaltung der Saison. Von Ende September bis Anfang Januar wurden 13 Veranstaltungen durchgeführt. Die Basler Sporthalle hatte mehr Rennabende auf dem Programm als jede andere Europäische Rennbahn. Das Radsportprogramm wurde mit Anlässen der Wiener Eisrevue, Schauturnen der japanischen Turnkünstler, und Hallenhandball-Länderspiel Schweiz-Deutschland, ergänzt. Es wurde ein Reingewinn, vor Abschreibung, von Fr. 55‘373.52 erzielt. Das gute Resultat wurde ohne staatlichen Zustupf erreicht. Wie in der Vergangenheit wurde die immense Arbeit im Vorstand nebenamtlich erbracht! Was für Anstrengungen benötigt werden, um das Unternehmen erfolgreich zu gestalten, zeigen einige Kostenstellen: Raumkosten fr. 135‘000.-, Montage/Demontage Fr. 101‘000.-, Gagen der Profis Fr. 148‘000.-, Billetsteuern Fr. 56‘000.-,

Am ersten offiziellen Rennabend, am 22.09.1962 bevölkerten 5‘620 Zuschauer das Oval in der Sporthalle. Auch das sportliche Gebotene sei begeisternd gewesen. Dazu beigetragen haben insbesondere unser Lokalmatador Fritz Gallati und auch Leo Wickihalder.

Die Américaine vom 12. Oktober beendete Oskar Plattner nicht. Die Harmonie mit Partner Alfred Rüegg war nicht vorhanden. Seitens Josef Voegeli brachte ihm dies böse Blicke und harte Worte ein. Bei der Gagenauszahlung meinte Plattner in seinem berndeutsch: ‚muess i grad zueloufe, oder gits für mi o öbbis?‘

Im 5. Saison-Meeting, 20.10.1962, wurde Marcel Delattre (Amat.Verfolgungsweltmeiser 1960) für das Rennen gegen Rolf Graf engagiert. Der Schreiberling dieser Zeilen hatte das Vergnügen, an einem Gala-Diner, im Hotel Negresco in Nizza, nach einem Gentlemen-Rennen, an dem wir beide teilnahmen, neben Marcel zu sitzen und ihn kennen zu lernen. Ich nutzte seine Anwesenheit in Basel, mit ihm im Innenraum einige Worte auszutauschen. In dem Moment wurde die Paarung für den nächsten Sprinterlauf ausgerufen, Plattner versus Gaiardoni. Nun, danach wusste ich, wie Sprinterläufe allenthalben ablaufen können…. Die Sprintkonkurrenz gewann allerdings Werner Potzernheim. Plattner besiegte Gaiardoni um den 3. Rang.

Im Meeting 10, 15.12.1962, Steher, wurde Timoner im turbulenten Finale gegen Wickihalder disqualifiziert resp. sein Schrittmacher (Van Ingelghems) von weiteren Rennen in der Sporthalle verbannt und mit einer hohen Geldbusse belegt. Heinz Läuppi erlebte seine Feuertaufe als Profi und Steher auf der Basler Bahn und beendete das Rennen auf dem beachtlichen 4. Rang.

Meeting 13, 11.-13.01.63, war ein 3-Tagerennen, ein Novum in der Geschichte der Sporthalle. Gemäss Brrichten wurde guter Sport geboten und auf Biegen und Brechen gefahren. So erhielten Signer/Tiefenthaler als Letztklassierte 32 Runden aufgebrummt. Der Zuschaueraufmarsch blieb etwas unter den Erwartungen. Vermutet wird, dass wegen prekärer Strassenverhältnisse (Glatteis) viele Leute zu Hause blieben.

Die Amateurfahrer hatten Gelegenheit an 15 Trainingsabenden ihr Können zu verbessern und zu zeigen. Die Nachwuchsfahrer hätten Fortschritte erzielt, wenn auch noch deutliche Erfolge fehlen. Basler Omnium-Meister wurde René Wehrli, die Sprinter-Meisterschaft des SRV gewann B. Herger gegen R. Baumann. Die SRB-Winterverfolgungs-Meisterschaft wurde von Emil Edelmann gewonnen. Am 31.10.1962, weiss eine Zeitung zu berichten, dass die Anmeldungen der Bahnanfänger laufend zunehmen und deshalb die Qualifikationsrennen auf den Samstag verschoben werden mussten.

Auf Grund von Terminknappheit wurde den Mitgliedern an der GV nahe gelegt, der Miete einer neuen Tribünenanlage, die sich in kürzerer Zeit aufstellen lässt, zuzustimmen. Mehrkosten sollten keine entstehen.

Der Reingewinn, vor Abschreibungen, belief sich auf Fr. 55‘373.52.

Resultate

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