Samschdigstour

26.11.2022 13:00 Uhr
Dorfplatz
tourensport rennvelo

Wetter
Voraussichtlich schön bis 9°C
Eine allfällige Absage erfolgt bis spätestens 11:00 Uhr
Strecke
Ca. 63 Km 490 Hm
Route
Riehen – Muttenz – Liestal – Gelterkinden – Rickenbach - Buus – Rheinfelden – Birsfelden – Riehen
Leitung
Hanspeter

37. Samschtigstour 26.11.22 – Karpfen für Basel

Von Hanspeter Brack

Bei schönstem Sonnenschein durfte zur 37. Samschtigstour 2022 gestartet werden. Gut eingepackt liessen sich Martin S., Martin W., Sascha, Felix und Urs diese Gelegenheit nicht entgehen. Erneut sollte es, 35 Tage vor Jahresende, ins Baselbiet gehen. Von Riehen bis Pratteln im Einrollmodus unterwegs, kam kurz vor Frenkendorf erstmals Bewegung in die Gruppe. Den, ohne Gruss, an uns vorbei preschenden Fahrer wollten wir nicht so ohne weiteres ziehen lassen. Mit ein paar kräftigen Tritten waren wir wieder dran und bei ihm begann, an der Betätigung der Schaltung deutlich zu vernehmen, die Suche nach dem richtigen Gang. Als wir in Frenkendorf links abbogen wählte er die Geradeausvariante. Lapidarer Kommentar von Urs «hätt i an siinere Stell au eso gmacht». Ich wahrscheinlich auch.

Nachdem wir Liestal und Sissach hinter uns gelassen hatten, ging es in Gelterkinden via Rickenbach über das Buuser Eck nach Buus. Rickenbach, für uns Basler im 14. Jahrhundert eine nicht ganz unbedeutende Gemeinde. 1510 nämlich liess die Basler Obrigkeit hier südlich des Dorfes einen ca. drei Hektar grossen Fischteich anlegen. In diesem wurden Karpfen, auch Weihnachtskarpfen, für die Stadtbasler gezüchtet. Die Einwohner konnten sich mit Pflege und Unterhalt des Weihers, zu einem guten Teil, ihr Einkommen sichern. Zusätzlich wurde noch von etwas Ackerbau und Viehzucht gelebt. Später kam noch die Posamenterei, vornehmlich das Weben von Seidenbändern aber auch die Herstellung von Borten, Fransenborten, Quasten, Spitzen und derlei Ziergeflecht hinzu. 1831 sprach sich Rickenbach denn auch, mit 36 zu 21 Stimmen gegen die Kantonstrennung aus. 2014 ein ganz anderes Bild, auch in Rickenbach stimmten 80-90% der Einwohner gegen die Wiedervereinigung Beider Basel. Mit dem Verschwinden des Fischweihers nach 1778 und der Aufgabe der Posamenterei verschwand offenbar auch die Verbundenheit mit den Städtern, "glichwool hett sich dr Ka... None Gool die Gmeind zu sinere Waalheimat usgsuecht".

Im Dorf selbst hat man die Wahl Rheinfelden via Wintersingen oder via Buus anzufahren. Wir wählten die Variante Buus. Währendem es nach Wintersingen nämlich richtig steil wird, fällt die Steigung zum Buuser Eck mit gleichmässigen 8-10% Steigung schon richtig moderat aus. Derweil Felix im Sommermodus (kurze Hose, kurzes Trikot) vorneweg stürmte liess es Martin S. hinten gemütlich angehen. Er hatte für den Aufstieg auf den Einsatz des Motors verzichtet und schaltete ihn erst für die Abfahrt zu.
Riskante Manöver wusste die steile und dazu noch nasse Abfahrt nach Buus zu verhindern. Buus selbst zeigte uns, im wahrsten Sinn des Wortes, die kalte Schulter. Brr... war das kalt. Schnell weg, noch neun Kilometer bis Rheinfelden. Zunehmend wurde es wieder etwas wärmer, neun Grad fühlen sich einfach besser an wie sechs. Entlang des Rheines wurde die Kadenz erhöht und so noch etwas am runden Tritt gearbeitet.

Zum Abschluss kam uns oberhalb des Kohlistieges Hansjörge entgegen, der spontan umdrehte um anschliessend die Zeche im Sängerstübli zu übernehmen. Nochmals besten Dank, immer wieder gerne.

Wir möchten es auch nicht versäumen KK beste Genesung und baldige Rückkehr auf den Rennsattel zu wünschen.

Strecke: Riehen - Muttenz – Liestal – Gelterkinden – Rickenbach - Buus - Rheinfelden - Birsfelden - Riehen / 65 Km / 420 Hm