Velo-Club Riehen

Saisonausblick Lena Oser

Von Lena Oser

Hallo Zusammen

Ich bin’s mal wieder.
 Die Wintermonate sind schon bald vorbei. Das heisst für mich, dass die Aufbauphase vorbei ist und es in die Rennphase geht. Da ich von vielen gehört habe, dass sie gerne eine Rennübersicht von mir hätten, habe ich mir das zu Herzen genommen. Also hier ist sie. Alle Rennen, welche ich angebe, sind vorgesehen, jedoch nicht fix, es kann spontan ändern geben. Aber zuerst erhaltet ihr einen kurzen Einblick in den Saisonaufbau für das Jahr 2023.

Am 28. August konnte ich mein letztes Rennen der Saison fahren. Ich beendete das Rennen «Rund um Uzwil» auf dem 2. Platz. Eine Woche später konnte ich am Nationalen Talentsichtungstag — welcher einen Technikparcours und ein Bergzeitfahren enthielten — ein gutes Resultat erzielen. Danach hatte ich erst einmal einen Monat, in welchem ich mich von der Saison erholen konnte. Leider hatte ich keinen optimalen Aufbau, da ich sehr oft krank war.

Generell habe ich einfach einen Aufbau absolviert. Zu Beginn habe ich viele ruhige Kilometer gesammelt und dann gegen Ende eher härtere kurze Trainings. Anfangs 2023 habe ich mich dann am Gymnasium für die Sportklasse beworben. Dort werden pro Jahr von ca. 80 – 100 Bewerbern nur 20 aufgenommen. Nun kann ich verkünden, dass ich aufgenommen worden bin. Somit kann ich Schule und Sport noch besser verknüpfen. Bedauerlicherweise war ich während den Fasnachtsferien krank und konnte deswegen nicht ins Trainingslager nach Tenero, so habe ich für mich wichtige Kilometer verloren. Aber jetzt zur Rennübersicht.


Natürlich werde ich alle Dienstagabendrennen in Möhlin fahren, da diese ein gutes Training sind.

🔵 Strasse / 🟢 Mountainbike

18.03.2023 🟢 CIC Bike Cup Gränichen
26.03.2023 🔵 GP Crevoisier Les Genevez
04.04.2023 🔵 Dienstagabendrennen Möhlin
08.04.2023 🔵 GP Osterhas Affoltern a.A. ZH
11.04.2023 🔵 Dienstagabendrennen Möhlin
18.04.2023 🔵 Dienstagabendrennen Möhlin
25.04.2023 🔵 Dienstagabendrennen Möhlin
01.05.2023 🔵 GP Luzern Pfaffnau
02.05.2023 🔵 Dienstagabendrennen Möhlin
07.05.2023 🟢 Argovia Cup Seon
13.05.2023 🔵 Berner Rundfahrt
18.05.2023 🔵 Auffahrtsrennen Diessenhofen
29.05.2023 🔵 Pfingstrennen Ehrendingen
18.06.2023 🟢 Argovia Cup Lostorf
24.06.2023 🔵 Schweizermeisterschaft Strasse
09.07.2023 🔵 GP Olten SO
06.08.2023 🔵 GP Oberbaselbiet Zunzgen BL
13.08.2023 🟢 Argovia Cup Hägglingen
19.08.2023 🟢 CIC Bike Cup Basel
27.08.2023 🟢 Argovia Cup Langendorf
09.09.2023 🔵 Tour du Jura
23.09.2023 🟢 CIC Bike Cup Gstaad

Hansruedi Buser — 19.05.1935 – 29.01.2023

Von Kurt Kaiser

In aller Stille ist Hansruedi Buser am 29. Januar von uns gegangen. Die letzten Monate waren für ihn eine Leidenszeit und sein Ableben dürfte für ihn, der immer voller Enthusiasmus den Radsport gelebt hat, eine Erlösung gewesen sein.

Hansruedi trat 1954 dem Velo-Club Riehen bei, obwohl im oberen Baselbiet wohnhaft. Die vorhandenen Strukturen des VCR boten ihm bessere Voraussetzungen, seine Ziele als Radrennfahrer zu verwirklichen. Er verfolgte diese mit einer grossen Zielstrebigkeit und Trainingsfleiss, die absolut vorbildlich waren.

Mit grossem Trainingsfleiss betrieb er seinen Lieblingssport. Im jungen Alter, in der höchsten Amateurkategorie fahrend, entschied er sich für einen Abstecher nach Dänemark, um sich auf den dänischen Rennbahnen zu bewähren. Die schönen Erfolge liessen den Aufenthalt länger werden. Nicht nur kehrte er mit schönen Erfolgen in die Schweiz zurück, sondern fand auch die grosse Liebe, Else (Mitglied im VCR seit vielen Jahren).

Hansruedi beherrschte das Windschattenfahren und taktische Verhalten in Extremis. Er wusste immer, das beste Hinterrad zu nehmen, von dem er meist, nicht wegzubekommen war.

Obwohl er in den letzten Jahren mit Herzproblemen zu kämpfen hatte, war er täglich auf dem Rennrad anzutreffen. Für ihn die beste Therapie und Lebensqualität. Hansruedi nahm noch bis vor drei Jahren an den Veloferienwochen des VCR teil. Seine Fahrten wurden, im Kreise der Teilnehmer, legendär und gar oft übertrumpfte er, distanzmässig, seine jüngeren Kollegen.

All die Jahre besuchte Hansruedi die Veranstaltungen (MV, etc.) regelmässig und war wohl das fleissigste Mitglied. Wir verlieren in Hansruedi einen guten, bescheidenen Freund, Radfahrkollegen und Mitglied. Seinen Hinterbliebenen entbieten wir unser herzliches Beileid. Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.

Auf Wunsch von Hansruedi findet keine Beerdigung oder Abdankungsfeier statt.

Radrennbahn in Basel, Hansruedi Buser (r.) mit Americaine-Partner Ferdi Kübler (m.)

1. Samschtigstour 07.01.23 – Alles auf Null

Von Hanspeter Brack / Foto André Fürbringer

Nach fünfwöchiger temperatur- und wetterbedingter Pause mussten die Kilometerzähler erstmal wieder auf Null gestellt werden. Zwischenzeitlich wurde ja unüberhörbar, offenbar wurde der gesamte in zwei Coronajahren angesammelte Vorrat an Feuerwerk nun endlich verschossen, der Jahreswechsel vollzogen.

An dieser Stelle wünsche ich Allen ein gutes neues Jahr, Gesundheit, viele schöne und unfallfrei Touren und wie es Kurt so schön ausgedrückt hat eine friedlichere Welt.
Neues Jahr neues Glück, alles wie gehabt und trotzdem wieder von vorne. Manch einer mag sich den einen oder anderen guten Vorsatz gefasst haben, meist ist es der gleiche wie im Vorjahr.
Angeblich soll diese Tradition bereits über 4000 Jahre alt sein. Gemäss Forschenden sollen die Menschen im alten Babylon die Ersten gewesen sein, die überhaupt ein neues Jahr feierten und die zu diesem Anlass Neujahrsvorsätze fassten.

Mit genullten Bordcomputern erschienen zu dieser ersten Ausfahrt im neuen Jahr Johanna, André, Bruno, Claude, Gianni, Harald, Martin, Volker und Hanspeter, die anderen mühen sich wahrscheinlich noch mit der Betriebsanleitung ab.

Ein wunderschöner Frühlingstag mit bis zu 12°C wurde uns für diesen Saisoneröffnungstag bereitgestellt, man beachte zur Sicherheit das Datum der Überschrift. Nach all den Festtagsaktivitäten war geruhsames Einrollen angesagt. Die mühsam angefr… Pfunde sollen ja nicht gleich wieder verdampfen, sondern über die nächsten Wochen langsam wieder abgebaut werden.
Trotzdem liessen wir an der ersten Steigung in Fischingen die ersten Milligramm bereits wieder liegen und der nächste Anstieg von Riedlingen nach Liel ging schon deutlich besser. Auf dem nachfolgenden kurzen Teilstück nach Schliengen hatten wir tatsächlich für einen kurzen Moment auch den Wind im Rücken. Ansonsten fuhren wir nur gegen den Wind oder der Wind blies gegen uns.

Nach rund zweieinhalb Stunden waren die ersten sechzig Kilometer 2023 absolviert und die neue Saison lanciert.

Strecke: Riehen – Fischingen – Riedlingen – Schliengen – Bad Bellingen – Bamlach – Efringen Kirchen – Fischingen – Riehen / 60 Km / 317 Hm

38. Samschtigstour 03.12.22 – Antriebslos

Von Hanspeter Brack

Dick eingepackt erschienen Johanna, Martin Sascha, Felix und Hanspeter zur ersten Tour des bereits schon wieder letzten Monats 2022. Die 7° die mein Bordcomputer beim Start noch anzeigte fielen schon kurz nach Binzen auf den Nullpunkt. Dementsprechend ruhig verlief die Fahrt durchs Kandertal. Bloss nicht zu viel Energie unnütz vergeuden.

Eingangs Kandern vermeldete Martin Antriebsprobleme. Noch selten waren wir so froh darüber, auf diese Weise, einen Grund zur Streckenkürzung präsentiert zu bekommen. Wir einigten uns schnell darauf die Fahrt, wie vorgesehen, über den Golfplatz nach Riedlingen fortzusetzen um dann Richtung Egringen, Fischingen und Binzen die Rückfahrt zu absolvieren.

Aus radsportlicher Hinsicht wäre an diesem 3. Dezember noch der 76. Geburtstag des Gewinners der Tour de France von 1980, Hendrik Gerardus Joseph Zoetemlk Spitzname Joop, zu vermelden.

Obwohl er die Tour de France nur einmal gewinnen konnte wird er noch immer als bester Rundfahrten-Fahrer aller Zeiten gelistet. Auch der ihm anhaftende Ruf des ewigen Zweiten scheint angesichts 431 gewonnener Rennen nicht so ganz berechtigt zu sein. Die Tour 1980 gewann er im legendären Ti Raleigh Team von Peter Post in dessen Diensten einst auch Stefan Mutter, Beat Breu, Ueli Sutter und Urs Freuler fuhren.
Den Älteren unter uns dürfte das noch guter in Erinnerung sein, den Jüngeren sei die Nachforschung zu Zeiten, in denen sich die Bremskabel noch über den Lenker wölbten und Schalthebel am Unterrohr gesucht werden mussten, empfohlen. Es hat durchaus seinen Reiz.

37. Samschtigstour 26.11.22 – Karpfen für Basel

Von Hanspeter Brack

Bei schönstem Sonnenschein durfte zur 37. Samschtigstour 2022 gestartet werden. Gut eingepackt liessen sich Martin S., Martin W., Sascha, Felix und Urs diese Gelegenheit nicht entgehen. Erneut sollte es, 35 Tage vor Jahresende, ins Baselbiet gehen. Von Riehen bis Pratteln im Einrollmodus unterwegs, kam kurz vor Frenkendorf erstmals Bewegung in die Gruppe. Den, ohne Gruss, an uns vorbei preschenden Fahrer wollten wir nicht so ohne weiteres ziehen lassen. Mit ein paar kräftigen Tritten waren wir wieder dran und bei ihm begann, an der Betätigung der Schaltung deutlich zu vernehmen, die Suche nach dem richtigen Gang. Als wir in Frenkendorf links abbogen wählte er die Geradeausvariante. Lapidarer Kommentar von Urs «hätt i an siinere Stell au eso gmacht». Ich wahrscheinlich auch.

Nachdem wir Liestal und Sissach hinter uns gelassen hatten, ging es in Gelterkinden via Rickenbach über das Buuser Eck nach Buus. Rickenbach, für uns Basler im 14. Jahrhundert eine nicht ganz unbedeutende Gemeinde. 1510 nämlich liess die Basler Obrigkeit hier südlich des Dorfes einen ca. drei Hektar grossen Fischteich anlegen. In diesem wurden Karpfen, auch Weihnachtskarpfen, für die Stadtbasler gezüchtet. Die Einwohner konnten sich mit Pflege und Unterhalt des Weihers, zu einem guten Teil, ihr Einkommen sichern. Zusätzlich wurde noch von etwas Ackerbau und Viehzucht gelebt. Später kam noch die Posamenterei, vornehmlich das Weben von Seidenbändern aber auch die Herstellung von Borten, Fransenborten, Quasten, Spitzen und derlei Ziergeflecht hinzu. 1831 sprach sich Rickenbach denn auch, mit 36 zu 21 Stimmen gegen die Kantonstrennung aus. 2014 ein ganz anderes Bild, auch in Rickenbach stimmten 80-90% der Einwohner gegen die Wiedervereinigung Beider Basel. Mit dem Verschwinden des Fischweihers nach 1778 und der Aufgabe der Posamenterei verschwand offenbar auch die Verbundenheit mit den Städtern, "glichwool hett sich dr Ka... None Gool die Gmeind zu sinere Waalheimat usgsuecht".

Im Dorf selbst hat man die Wahl Rheinfelden via Wintersingen oder via Buus anzufahren. Wir wählten die Variante Buus. Währendem es nach Wintersingen nämlich richtig steil wird, fällt die Steigung zum Buuser Eck mit gleichmässigen 8-10% Steigung schon richtig moderat aus. Derweil Felix im Sommermodus (kurze Hose, kurzes Trikot) vorneweg stürmte liess es Martin S. hinten gemütlich angehen. Er hatte für den Aufstieg auf den Einsatz des Motors verzichtet und schaltete ihn erst für die Abfahrt zu.
Riskante Manöver wusste die steile und dazu noch nasse Abfahrt nach Buus zu verhindern. Buus selbst zeigte uns, im wahrsten Sinn des Wortes, die kalte Schulter. Brr... war das kalt. Schnell weg, noch neun Kilometer bis Rheinfelden. Zunehmend wurde es wieder etwas wärmer, neun Grad fühlen sich einfach besser an wie sechs. Entlang des Rheines wurde die Kadenz erhöht und so noch etwas am runden Tritt gearbeitet.

Zum Abschluss kam uns oberhalb des Kohlistieges Hansjörge entgegen, der spontan umdrehte um anschliessend die Zeche im Sängerstübli zu übernehmen. Nochmals besten Dank, immer wieder gerne.

Wir möchten es auch nicht versäumen KK beste Genesung und baldige Rückkehr auf den Rennsattel zu wünschen.

Strecke: Riehen - Muttenz – Liestal – Gelterkinden – Rickenbach - Buus - Rheinfelden - Birsfelden - Riehen / 65 Km / 420 Hm

36. Samschtigstour 19.11.22 – Regenflucht

Von Hanspeter Brack / Fotos André Fürbringer

Voller Zuversicht steuerten mit André, Claude, Ed, Martin S., Martin W., Sascha und Felix, Urs und Hanspeter neun Teilnehmer den Treffpunkt zur 36. Samschtigstour 2022 an. Trotz wolkenverhangenem Himmel wollten wir für einmal allen Wettervorhersagen und sämtlichen Regenradars, die auf eine trockene Ausfahrt hoffen liessen, Glauben schenken.

Bei einigermassen erträglichen Temperaturen verlief die Fahrt nach Augusta Raurica dann auch im absolut trockenen Bereich. Mit der Einfahrt in Liestal sollte sich das aber schlagartig ändern. Die Kantonshauptstadt empfing uns mit Nieselregen, war das nun Nebel oder bereits Regen. Nach kurzer Beratung entschlossen wir uns vorerst zur Weiterfahrt, obwohl der Blick Richtung Schwarzwald, wie Urs richtig bemerkte, Besseres verhiess. Die Frage nach Nebel oder Regen wurde mit Eintritt ins Waldenburgertal, wo uns ein gleichmässiger Landregen erwartete, definitiv beantwortet.

Der Blick talaufwärts liess auf keine baldige Besserung hoffen. Als Erster streckte André mit den Worten «ihr könnt schon weiterfahren, ich kehre um» die Waffen. Mit wenigen Ausnahmen waren ihm wohl die meisten dankbar. Ich sowieso, im Regen bin ich genug gefahren. Mit einer 90° Wende setzten wir zur Regenflucht an. Rheinfelden wurde als nächstes Ziel auserkoren. Mit Ausnahme von Sascha, Felix und Claude die sich Richtung Gempen verabschiedeten, fuhren wir auf soeben zurückgelegter Wegstrecke retour nach Kaiseraugst.

Schon bald waren wir dem Regen wieder entflohen und konnten unsere Fahrt, nunmehr mit Dreckverspritzten Velos und (nicht vom Bergpreis) gepunkteten Trikots fortsetzten. Nachdem wir in Möhlin auf die deutsche Rheinseite gewechselt hatten, war uns zeitweise sogar eine Fahrt im Sonnenlicht gegönnt. Letztendlich wurden sowohl ausgeschriebene Distanz wie auch Höhenmeter nahezu erreicht, einfach auf anderer Strecke.

Als ich abends auf dem Hundespaziergang Claude begegnete konnte ich noch in Erfahrung bringen, wie es den drei «Gempener» ergangen war. Auch sie waren von weiterem Regen verschont geblieben und wieder gut zu Hause angekommen.

Strecke: Basel – Birsfelden – Kaiseraugst – Liestal – Kaiseraugst – Rheinfelden – Möhlin – Degerfelden – Grenzach – Riehen – 65Km / 320 Hm

35. Samschtigstour 12.11.22 – Alte Garde?

Von Hanspeter Brack / Fotos André Fürbringer

Zwei Wochen waren vergangen seit der letzten Tour. Witterungsmässig hatte sich seither so Einiges getan. Endgültig vorbei das Nachdenken ob noch kurze oder schon lange Kleidung, dann schon eher, wie früher beim Metzger, die Frage «darfs e bitzeli mee sii»?

Gerade mal 12° am Start, Tendenz sinkend. Trotzdem zeigten sich mit André, Ed, Gianni, Kurt, Volker und Hanspeter sechs Mitglieder am Start. Bei Kurt blieb es dann beim Zeigen. Er hatte seine Trainingsfahrt für dieses Mal erfreulicherweise nach Riehen verlegt, um uns einen Besuch abzustatten. Irgendwie kamen wir auf die ältere Dame zu sprechen, die uns im vergangenen Sommer, nach einer Ausfahrt, im Dorf in ziemlich direkter Weise auf unser Alter ansprach. Sind denn in diesem Verein nur noch alte Männer? So lautete ihre Frage. Wir bedauerten, entschuldigten uns beinahe, nicht ganz ihren Vorstellungen zu entsprechen. Den Nebensatz, sie sei aber auch nicht mehr so taufrisch, konnten wir uns aber doch auch nicht verkneifen. Episoden, die in irgendeiner Hirnwindung hängen bleiben, um dann und wann zur allgemeinen Belustigung wieder hervorzukriechen. Auch nicht unbedingt erwähnenswert hätte nicht just an diesem Samstag eine Fortsetzung stattgefunden.

Als wir nämlich in Steinen das Wiesenufer verliessen und am Bahnübergang vor geschlossener Bahnschranke warten mussten tönte es aus heruntergelassener Fensterscheibe plötzlich «aha alte Garde unterwegs, aber alle mit Top Rädern». Für diesen Motivationsschub nahm sich der Fahrer sogar Zeit anzuhalten. So langsam begannen wir nun aber doch an der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. OK, das Durchschnittalter von gut 60 Jahren liess sich nicht wegdiskutieren aber trotzdem, also bitte. Wie bringt man das nun wieder in eine positivere Form?

Wieder einmal kam mir Wikipedia zu Hilfe. Was dort zum Begriff alte Garde nachzulesen ist macht dann das Ganze doch wieder etwas stimmiger.

WIKIPEDIA

Alte Garde war in einigen Heeren die, meist inoffizielle, Bezeichnung für lang bewährte, besonders kriegserprobte Verbände, die sogar innerhalb der Gardetruppen einen Sonderstatus genossen (vgl. Crème de la Crème).

Damit kann man leben.

Lange Zeit darüber nachzudenken hatten wir ohnehin nicht. Kurz nach Weitenau forderte die erste Steigung Richtung Hofen unsere Aufmerksamkeit und spätestens im Aufstieg zur Scheideck war der Vorfall gänzlich abgehakt. Wie (fast) immer gab es auf der Scheideck einen kurzen Halt. Für ungewohnt viel Betrieb auf dem Parkplatz sorgten diverse Hunde mit zugehörigen Führern(innen). Auf Volkers Frage «seid ihr Jäger», vermutlich tauchte vor seinem geistigen Auge bereits wieder eine Schüssel Rehpfeffer auf, kam die Antwort «ja, wir jagen Radfahrer, aber nur bergauf».

Dann nichts wie bergab weiter nach Kandern. Auf trockenen Strassen, eine völlig sichere Abfahrt. In Riedlingen bogen wir links weg, um sogleich in die Steigung nach Tannenkirch einzubiegen. Zu Beginn des Anstieges zeigten sich nun bereits erste Nebelschwaden, die sich aber auf halber Höhe bereits wieder lichteten. Allerdings nur um Ausgangs Tannenkirch in eine stockdicke Nebelwand überzugehen. Mit Überquerung des Golfplatzes retteten wir uns in die Rheinebene, wo es wie erhofft zusehends wieder durchsichtiger und damit sicherer wurde.

Eine unangenehme Begleiterscheinung des Nebels war die hohe Luftfeuchtigkeit welche die Temperatur, die zwischen 6° und 7° pendelte, gefühlt deutlich kälter wahrnehmbar machte. Der Ruf nach einer heissen Schokolade liess uns zum Abschluss auf dem Sportplatz Binzen einkehren.

Strecke: Riehen – Steinen – Weitenau – Schlächtenhaus – Kandern – Reidlingen – Tannenkirch – Bamlach – Efringen – Binzen – Riehen / 68 Km / 560 Hm

34. Samschtigstour 29.10.22 – In das Gilgenbergerland!

Von Hanspeter Brack / Fotos André Fürbringer

In das was bitte? Gilgenbergerland, noch nie gehört. Auf die Gebietsbezeichnung bin ich auch erst bei den Recherchen zu diesem Tourenbericht gestossen. Gemeint ist damit der Höhenzug, auf dem, unter anderen, die Ortschaften Fehren und Nunningen liegen. Nunningen wird dabei als Zentrum gesehen.
Das «Schwarzbuebeland» oder amtlich den Bezirk Dorneck-Thierstein nahmen die sieben Teilnehmer (André, Bruno, Martin, Sascha in Begleitung von Sohn Felix, Volker und Hanspeter), an diesem 29. Oktober bei 23°C in kurzen Hosen und kurzem Trikot, also nochmals unter die Räder.

Bei der Frage in welchem Bezirk wir uns nun gerade befanden war es nicht immer so einfach geographisch den Überblick zu behalten. Was gehört nun zu Dorneck und was zu Thierstein? Nach einer kleinen Schlaufe über Muttenz mit anschliessender Fahrt durch das Industriegebiet Münchenstein befanden wir uns, in Dornach, ein erstes Mal im Bezirk Dorneck. Diesen verliessen wir aber sogleich, verbunden mit einem gleichzeitigen Kantonswechsel, wieder Richtung Aesch wo bereits Martin auf uns wartete. Mehrheitlich mit Rückenwind ging es im Laufental weiter. Die Talsohle und damit die stark befahrene Hauptstrasse verliessen wir beim (berüchtigten) Kreisel in Laufen. Mit dem erneuten Kantonswechsel zwischen Brislach und Breitenbach befanden wir uns für die nächsten neun Kilometer im Bezirk Thierstein. Damit es jetzt noch etwas Verwirrender wird, mit der Bewältigung des Aufstieges nach Fehren näherten wir uns nun auch Tritt für Tritt dem Gilgenbergerland. Temperaturmässig wähnte man sich eher an einem etwas kühleren Sommertag und nicht bereits mitten im Herbst. Auch auf dem Hochplateau herrschten noch sagenhafte 22 Grad Celsius.

Die Abstände im Aufstieg fielen moderat aus, dementsprechend kurz war auch die Wartezeit in Fehren. Kurz durch schnaufen, nachtanken und weiter ging es. Hinab nach Zullwil hinauf nach Nunningen. Damit war der Bezirk Thierstein abgehakt und wäre da nicht «Bräzbel» (Brätzwil) welches da völlig unkoordiniert zwischen die beiden Bezirke hineinragt wären wir nahtlos wieder zurück im Bezirk Dorneck gewesen. So aber mussten wir uns bis Seewen gedulden.
Seewen hat in der Entstehung dieser solothurnischen Enklave bzw. Bezirke insofern eine gewisse Bedeutung als dass es die erste zugehörige Ortschaft war. Der Stadtstaat Solothurn, der sich im 15. und 16. Jahrhundert sehr um die Erweiterung seines Territoriums bemühte konnte 1483 das Dorf Seewen von der Domfrau Elisabeth von Säckingen käuflich erwerben. 1527 waren mit dem Erwerb der Dörfer Nunningen, Meltingen und Zullwil, welche einem gewissen Hans Imer von Gilgenberg abkauft werden konnten die solothurnischen Expansionsgelüste befriedigt. Woher der Begriff Schwarzbubenland stammt ist nicht ganz geklärt. Als am wahrscheinlichsten angenommen ist die Herleitung vom Verb schwärzen, einer Umschreibung für Schmuggeltätigkeit welche der Bevölkerung dieser Region nachgesagt wurde.

Verlief die Fahrt von Nunningen nach Seewen auf abfallendem Gelände als kompakte Gruppe sehr zügig, wurden wir im Aufstieg nach Hochwald wieder etwas eingebremst und das Gruppengefüge gestaltete sich unverzüglich wieder etwas luftiger. Für Sascha mit dem Ötztaler in den Beinen war das sowieso nur ein Klacks und auch Felix rollte mühelos an die Spitze. Auf der Ebene vor Hochwald etwas Tempo herausgenommen und schon war der Anschluss für alle wieder geschafft bevor die letzte Steigung, die uns nach Gempen führen sollte, erreicht war.
Die Abfahrt nach Gempen wurde weit auseinandergezogen absolviert und für einmal schaute ich mir das Geschehen von hinten an. Ganz so eilig hatte sich es auf dieser, in jüngster Vergangenheit in Verruf gekommenen, Strasse dann doch nicht.
In Dornach kam noch kurz etwas Hektik auf. Die einen gingen hoch zum Bahnhof die anderen geradeaus unten durch. Kurz vor dem Veloweg entlang der Birs konnte aber auch das geregelt werden und die Temperaturen luden noch immer zu einem Abschlusstrunk im Schänzli ein wo eine Ausfahrt auf geschichtsträchtigem Boden ihren Ausklang fand.

Strecke: Riehen - Muttenz - Aesch - Zwingen - Büsserrach - Fehren - Nunningen - Seewen - Hochwald - Gempen - Dornach - Münchenstein - Riehen / 75 Km / 730 Hm

33. Samschtigstour 22.10.2022 - Herbstsommer

Von Hanspeter Brack

Wiederum war, genau auf Samstagmorgen, eine Regenfront angesagt und wiederum stellte sich die bange Frage, wird es wenigstens am Nachmittag trocken bleiben. Am Ende kam es dann ganz anders. Das Nass wurde bereits während der Nacht auf Samstag vollumfänglich abgeladen und durch einen wunderschönen bis zu 24° warmen Sommertag, der sich in den Herbst verirrt hatte, abgelöst. Gut für uns, schlecht für die erstmalig vorgesehenen Skirennen in Zermatt. Etwas kritisch betrachtet stellt sich einem halt schon die Frage, muss das denn, noch dazu um diese Jahreszeit, wirklich sein?

Eine andere Frage stellte sich uns, wo bitte sind denn jetzt die kurzen Velosachen schon wieder? Die wurden nämlich, völlig unerwartet, nochmals benötigt. Die einen haben sie gefunden, die anderen offensichtlich nicht oder trautem dem Sommerblinzeln dann doch nicht so ganz.
Acht Teilnehmer (André, Bruno, Claude, Ed, Gianni, Martin S., Martin W. und Hanspeter) liessen sich das Vergnügen nicht entgehen. Zu drei Vierteln unmotorisiert und demzufolge zu einem Viertel motorisiert wurde gleich zu Beginn die erste Steigung hoch nach Inzlingen in Angriff genommen. Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, die Gruppe der E-Racer hat sich vergrössert.

Bruno hat, ganz nach Vorbild Martin, ebenfalls aufgerüstet und konnte am Berg bestens mithalten. In der Abfahrt nach Degerfelden wurde es ihm sogar bereits wieder zu langsam, so jedenfalls interpretierte ich sein mehrfaches stossen von hinten.

Nach Nollingen erfolgte der Wechsel, via Wasserkraftwerk Rheinfelden auf die Schweizer Seite, wo es talaufwärts Richtung Wegenstetten weiterging. Die ersten Scharmützel wurden aber erst im bei der Überquerung nach Schupfart ausgetragen. Kurz vor dem Kulminationspunkt zog Martin, völlig überraschend, das Tempo an. Sein zweiwöchiges Trainingslager in Spanien, es wird auch noch von einem Besuch bei Médico Fuentes gemunkelt, zeigte spürbar Wirkung.

Etwas auseinandergerissen ging es in Schupfart in die ruppige Steigung, die sich uns vor Eiken noch in den Weg stellte. Die nachfolgende Abfahrt wurde, nach kurzer Verschnaufpause, wieder geschlossen absolviert.

Bis auf den Hügel zwischen Wallbach und Möhlin waren die Höhenmeter des Tages nun mehrheitlich absolviert und wir konnten auf dem Rückweg unsere Rollerqualitäten vollumfänglich ausspielen. Dank der allseits noch vorhanden Spätform kam im Zusammenhang mit den milden Temperaturen nochmals ein ganz beachtlicher Schnitt zusammen. Nach drei verregneten Samstagen war es wenig mit den jungen Pferden, die das erste Mal auf die Weide durften. Wobei das mit dem Jung immer eine Frage des Blickwinkels ist.

Darf’s etwas mehr sein? Von solch schönen Herbsttagen definitiv ja.

Riehen - Inzlingen - Degerfefelden - Schloss Beuggen - Möhlin - Wegenstetten - Eiken - Wallbach - Rheinfelden - Birsfelden – Riehen / 77 Km / 590 Hm

Abschlussbericht Saison 2022

Von Lena Schulenburg

Ich würde sagen die Saison 2022 war für mich bisher meine erfolgreichste Saison. Ich hatte viele gute Rennen auf der Strasse und auch auf dem Bike. Mit diesen Leistungen bin ich sehr zufrieden. Generell habe ich diese Saison viel gelernt und bin auch oft über mich hinausgewachsen. Dieses Jahr durfte ich sogar an den nationalen Sichtungstag nach Grenchen. Dort konnte ich eine sehr erfolgreiches Bergzeitfahren abliefern. Auch mit dem Technik Parcours bin ich sehr zufrieden, dort konnte ich 19 von 24 Punkten holen und bin damit im obersten Drittel der nationalen Spitze.

Hier sind ein paar meiner erfolgreichsten Rennen. Der GP-Oberbaselbiet in Zunzgen welchen ich auf einem sehr guten 11. Platz abschließen konnte obwohl ich die jüngste im Starter Feld war. Die Strecke war definitiv auch nicht gerade einfach, weil es die ganze Zeit bergauf oder bergab ging. Zudem war die Strassenqualität nicht gerade die Beste. An dieser Stelle möchte ich Kurt noch einmal dafür danken, dass er mich am Bergpreis so tatkräftig angefeuert hat. Auch Ende August konnte ich mein Potenzial in Uzwil zeigen. Am Rennen ,,Rund um Uzwil“ konnte ich den genialen 2. Rang einfahren obwohl ich wieder die Jüngste war. Die Strecke war sehr technisch und hatte einen sehr heftigen Schlussanstieg, trotzdem hat mir diese Strecke sehr gut gefallen. Durch dieses Renne habe ich gelernt schneller „runter“ zu fahren. Das Wetter war so gut wie am GP-Oberbaselbiet.

Leider hatte ich Mitte Saison noch Corona und konnte deswegen nicht an der „Tour du Bern“ teilnehmen. Auch das Gempen-Bergzeitfahren war ein Erfolg. Mit dem 3. Platz bin ich zufrieden. Dazu schreibe ich nicht mehr, denn die Strecke sollte allen ein Begriff sein. Auch der Proffix Swiss Bike Cup war ein Erfolg. Ich habe mir schon immer gewünscht, dass Basel ein Schlamm Rennen wird und dieses Jahr hat es endlich geklappt. Ich hoffe, dass das nächste Jahr ähnliche Bedingungen herrschen werden. Obwohl es durch den ganzen Schlamm viel schwieriger geworden ist hat es mir sehr viel Freude bereitet, mein Heimrennen bei solchen Bedingungen zu fahren. Allerdings musste ich auch sehr viel laufen wie z.B. den Hauptaufstieg zur Einfahrt in den Trail.

Aber auch das Rennen in Gränichen werde ich nicht vergessen. Es war nämlich im Hochsommer und ich weiss schon das es im Sommer sehr warm ist aber bis zu 37°C war dann doch ein bisschen zu heiss. Ich glaube das, dass mein erstes Rennen bei einer solchen Hitze war und ich wäre auch nicht undankbar, wenn es das letzte wäre. Gränichen gehört nicht zu meinen Lieblingsstrecken auch wenn es auf dem Bike mein zweites Zuhause ist. Der Start und vor allem die erste Runde ist mir aber gleichwohl gut gelungen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden auch mit diesem Ergebnis. Auch in Steinmauer (Schweizermeisterschaft Strasse), Rickenbach und Savognin konnte ich gute Ergebnisse abliefern. Aber wenn ich alle Rennen aufführen würde, wäre ich vermutlich nie fertig mit Schreiben. Meine letzten Zeilen widme ich all den Leuten die mich supportet und unterstützt haben. Allgemein meiner

Familie die mir Halt in guten und schlechten Zeiten gibt und mir hilft meine Ziele zu erreichen. Meiner Mutter, welche sich um Verletzungen und das Essen kümmert und schaut das im Background alles läuft. Auch an Sven geht ein riesiges Dankeschön welcher, für mich die Trainingspläne geschrieben und koordiniert hat und sich unter anderem auch um mein Wohlbefinden sorgt. Auch an Marcia und Greg (CANW) möchte ich ein Dankschön richten, weil sie mir, in ganz vielen Trainings von der CANW, Tipps gegeben haben wie ich mich verbessern kann. Auch an alle anderen Leute die mich unterstütz haben geht ein Dankeschön. Ohne die ganze Unterstützung wäre das alles nicht möglich. Und last but not least ein Dankeschön an alle die mich am Streckenrand angefeuert haben und somit eine coole Rennatmosphäre geschaffen haben.

Ein spezielles Dankeschön muss ich noch einmal Greg widmen welcher seit neustem für meine Trainingspläne verantwortlich ist.

Vielen Dank fürs lesen — ich hoffe auf eine weitere positive Saison und wer weiss, vielleicht sehe ich nächstes Jahr das eine oder andere bekannte Gesicht.

Liebe Grüsse
Lena Schulenburg

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