Samschdigstour

22.07.2023 09:30 Uhr
Dorfplatz
tourensport rennvelo

Wetter
Voraussichtlich schön bis 27°C
Strecke
Ca. 80 Km / 560 Hm
Route
Riehen - Fischingen - Riedlingen - Feuerbach - Feldberg - Müllheim - Efringen - Fischingen - Riehen
Leitung
Hanspeter

22. Samschtigstour 22.07.23 – Windbrecher

Von Hanspeter Brack / Bilder André Fürbringer

Bei angenehmen Temperaturen um die 25°C besammelten sich André, Bruno, Ed, Gianni, Martin, René und Hanspeter, wie immer vor dem Gemeindetempel, zur 22 Ausfahrt 2023. In (fast) unmittelbarer Nähe hätte, an diesem Tag, die Möglichkeit bestanden die Tour de France zu besuchen. Leider nur fast. Bis zum Petit Ballon wären es rund 90 Km, bis Le Markstein knapp 80 Km gewesen. Summa Summarum, hin und zurück 160 – 180 Km. Der Gedanke wich schnell der Idee einer nicht allzu langen um Strecke um anschliessend die Tour gemütlich vor dem Fernseher verfolgen zu können.

Apropos Tour de France, vor genau 100 Jahren, am 22 Juli 1923, gewann Henri Pélissier die 17 Tour de France. Zu einer Zeit die als die heroische Epoche des Radsports in den Geschichtsbüchern geführt wird. Nicht zuletzt wohl aufgrund der Etappenlängen, kürzeste Etappe 260 Km, längste Etappe 482 Km. Damals übliche Mittel zur Leistungssteigerung, «l’elixir de vitesse» oder «Vélo Guignolet»: Fahrrad-Kirschlikör auf der Basis Kokain und Morphium – wenn er die müden Beine munter macht, pourquoi pas? Dann mal Prost, kann ich da nur sagen.

Zum ersten Mal gab es für die Etappensieger Bonifikationen und auch zum ersten Mal war der Austausch von Radteilen erlaubt. Dafür war es verboten und wurde auch kontrolliert zwei Trikot's übereinander zu tragen. Henri, 1889 geboren, starb bereits 1935 im Alter von 46 Jahren. Mit dem gleichen Revolver mit dem sich drei Jahre zuvor seine Frau das Leben nahm erschoss ihn seine damaligen Lebensgefährtin Camille aus Eifersucht. Da war wohl ein amouröser Ausflug zu viel im Spiel.

Frei von derartigen Gedanke machten wir uns auf die Strecke mit Wendepunkt Feldberg, dem südlichsten Ortsteil von Müllheim. Zuvor galt es noch den Rebberg bei Fischingen und die Obstplantagen bei Feuerbach zu überwinden. Um den aktuellen Formstand zu berücksichtigen und damit Bruno seine Motorleistung, also nicht seine, voll ausspielen konnte wählte ich in Feuerbach wieder einmal die steilere Rampe. Tatsächlich vernahm ich neben mir ein konstantes surren welches oben, mit einem veritablen Tigersprung, noch an mir vorbeizog.

Nach einem kurzen Halt beim Waldparkplatz wo gerade aufgetischt wurde, leider nicht für uns, ging es, nach kurzer Abfahrt gleich in die nächste Steigung. Auf halber Höhe verabschiedete sich Bruno Richtung Schallsingen – Kandern um die Heimfahrt anzutreten. Noch zu sechst stürzten wir uns , Ausgangs Feldberg, in die Abfahrt nach Müllheim.
Als wir auf die lange Gerade Richtung Schliengen einbogen schlug uns der Wind mit voller Wucht von vorne entgegen. Es gibt doch Eisbrecher, warum keine Windbrecher? In Ermangelung eines solchen mussten wie wohl oder übel selbst Windbrecher spielen. Äusserst unangenehm. Da ich aber die Eigenschaft habe unangenehme Sachen möglichst schnell hinter mich bringen zu wollen war dieser Abschnitt, laut René, einer der schnellsten. Für die Anstrengungen belohnten wir uns, einmal mehr, unisono mit Spezi und vereinzelt auch mit Kuchen in Badenweiler gleich selbst.

Um die TdF Übertragung nicht zu verpassen wurde auf dem restlichen Heimweg noch kräftig am Schnitt gearbeitet und damit ist natürlich nicht der Grasschnitt gemeint.

Strecke: Riehen - Fischingen - Riedlingen - Feuerbach - Feldberg - Müllheim - Efringen - Fischingen – Riehen / 78 Km / 610 Hm